Und was waren es für Jahre, in denen Savoy Brown, Cream und Shocking Blue in das Leben des jungen Michael traten. Jahre, in denen das der Soundtrack des Lebens Rhythm‘n Blues war und die erste eigene Rock-Band aus Freunden bestand. Jahre, in denen eine zerrissene Jeans noch echte Probleme waren, in denen die mühsam ersparte Ibanez-Gitarre zum besten Freund wurde und der einzige Grund, sich anstatt der Grand-Funk-Railroad Platten nun die Keith-Jarrets Köln-Concert anzuhören die hübschen Mädchen aus der Parallelklasse waren – und es hat immer funktioniert…

Die Geschichten der 1970er und 1980er Jahre waren andere, als die der 1990er. Nicht weniger aufregend, aber vielleicht ernster, erfahrungsreicher. Freunde gingen, die Musik aber blieb, nun eher Funk und Soul. Ebenso blieb die Freude am Musikmachen, am Gitarrespielen, am Singen. Das Nachspielen der großen, internationalen Hits hatte zwar seinen Reiz, doch Ende der 80iger wurde es für Michael Bernzott, nun nach Studium fest im Leben stehend, immer wichtiger, auch eigene Gedanken und Gefühle in eigenen Liedern mitzuteilen. Angespornt von den Songs von Stefan Waggershausen, Wolf Maahn, Peter Cornelius und Hubert von Goisern wechselte Bernzott in das Deutschsprachige Musik Genre und als gebürtiger Landauer ist es seitdem auch die Pfälzische Mundart, die seiner Musik Ausdruck verleiht.